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Von Italien in die Schweiz mit dem Bernina Express

Elizabeth Heath lebt seit 2009 in der italienischen Region Umbrien und ist seit 2017 Mitarbeiterin von TripSavvy. Sie hat auch für Frommer’s, The Washington Post und Travel + Leisure geschrieben.

Bernina Express

Schweizer Reisesystem

Der Bernina Express ist eine malerische Zugfahrt durch die Schweizer Alpen. Zusammen mit seinem “Schwesterzug”, dem Glacier Express (ebenfalls in der Schweiz), gilt er als eine der unvergesslichsten Zugreisen der Welt. Als Teil der Abra/Bernina-Linie der Rhätischen Bahn ist er eine landschaftlich reizvolle Strecke durch die Alpen und steht seit 2008 aufgrund seiner Geschichte, seiner Innovation und der atemberaubenden Landschaft, die er durchfährt, auf der Liste des UNESCO-Welterbes.

Der Bernina Express beginnt oder endet in Tirano, Italien, nur wenige Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt. Von dort aus klettert der Zug in die Alpen, vorbei an spiegelglatten Seen, malerischen Dörfern, schneebedeckten Bergen und Gletschern auf der zweistündigen Fahrt nach St. Moritz in der Schweiz. Die Tunnels, Viadukte und Bahnhofsgebäude der Bernina-Linie sind von einer unglaublichen Ingenieurskunst geprägt und tragen zur Faszination dieser Panoramafahrt bei.

Die Geschichte des Bernina Express

Als der Tourismus in den Schweizer Alpen in den späten 1800er Jahren zu wachsen begann, wurde die Bernina-Linie entwickelt, um mehr Touristen ins Engadin-Tal zu bringen, eine Alpenregion, die St. Moritz, Pont Regina, den Molteracci-Gletscher und Bernina umfasst. Es handelt sich um eine 2.253 Meter lange Passage zwischen hoch aufragenden Berggipfeln. Der Bau der Strecke begann 1906 und endete 1910.

Aufgrund der Höhenunterschiede, der schmalen Grate, auf denen die Gleise verlegt werden mussten, und der Entfernungen zwischen den Bergen stellte der Bau der Berninabahn neue technische Herausforderungen dar, die kühne und innovative Lösungen erforderten. So wurde die Strecke bald berühmt für ihre steilen Steigungen, hochgelegenen Kreuzungen, Tunnels durch Berge und neben Viadukten sowie Hochstraßen durch Täler und Felsspalten.

Ursprünglich nur für den Sommerverkehr gedacht, wurde die Berninastrecke ab 1913 auch im Winter befahren, als der Winterreiseverkehr in die Alpen zu boomen begann. Im Jahr 1943 wurde die Strecke Teil der Rhätischen Bahn. Auf der Berninalinie verkehren auch normale Züge, aber am bekanntesten sind die leuchtend roten Bernina-Express-Züge, die von Tirano ins 140 km entfernte Coole fahren. Mit der Ernennung der Albula- und Berninastrecke zum Welterbe würdigt die UNESCO “ein herausragendes technisches, architektonisches und ökologisches Ensemble, das architektonische und bautechnische Leistungen in Harmonie mit der vorbeiziehenden Landschaft verkörpert”.

Höhepunkte des Bernina Express

Die gesamte Länge des Bernina Express ist eine landschaftlich sehr reizvolle Fahrt durch die Alpenlandschaft, mit einigen besonderen Höhepunkten entlang der Strecke.

  • Das Brusio-Viadukt. Vom Zentrum der italienischen Stadt Tirano aus beginnt der Zug seinen rasanten Aufstieg und überquert in wenigen Minuten die Grenze zur Schweiz. Kurz darauf erreicht er das beeindruckende Brusio-Viadukt. Dabei handelt es sich um eine spiralförmige Bogenbrücke, die zu einem Höhenunterschied beiträgt, der zu steil ist, um geradeaus zu fahren.
  • Miralago. Von Brusio aus, wenn der Zug den spiegelglatten Miralago durchfährt, werden die Aussichten noch dramatischer: Die umliegenden Berge spiegeln sich im ruhigen Wasser.
  • Poschiavo-Tal: Oberhalb des Poschiavo-Tals führt Sie der Bernina Express durch die atemberaubende Alpenlandschaft, für die er berühmt ist. Das Dorf Poschiavo wird immer kleiner, wenn der Zug über den Caviasco-Viadukt in höheres Gebirgsterrain fährt.
  • AlpGrüm. Die Bergsiedlung, die nur im Winter mit dem Zug erreichbar ist, markiert die Zwischenstation, die der Bernina Express auf seiner Fahrt ins Engadin durchfährt. AlpGrüm liegt südlich des Berninapasses auf 2’091 m ü. M. und bietet eine spektakuläre Aussicht auf den PalüGletscher und das Poschiavo-Tal. Im Winter ist die Landschaft mit Schnee bedeckt. Wer einkehren oder gar übernachten möchte, findet bei der Station ein einfaches, rustikales Hotel und Restaurant Alp Grüm.
  • Lago Bianco. Das Zugnest durchquert diesen Hochgebirgsstausee (im Winter zugefroren) und erreicht dann Ospisio Bernina, den höchsten Punkt der Berninastrecke, 2.250 Meter über dem Meeresspiegel und den höchsten Punkt des Berninapasses.
  • Morteratschgletscher. Der grösste Gletscher des Berninagebirges schrumpft zwar infolge des Klimawandels rasch, ist aber nach wie vor ein beeindruckender Anblick. Im Winter bildet er die Kulisse für das Skigebiet Diavolezza, im Sommer ist er ideal zum Wandern.

Vom Gletscher führt die Bahnlinie hinunter ins Engadin und hält zuerst im gemütlichen Pontresina und dann im Ski- und Badeort St. Moritz.

Bernina Express Wesentliches

Fahrkarten für den Bernina Express können Sie auf der Website der Rhätischen Bahn kaufen. Einfache Fahrkarten in der zweiten Klasse von Tirano nach St. Moritz gibt es ab 32 Euro. Tickets für die erste Klasse gibt es ab 56 Euro.

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